Die Probenahme gilt als die größte mögliche Quelle der Ergebnisunsicherheit bei Untersuchungen. Die in §19 des Entwurfes der neuen BBodSchV enthaltenen Regelungen verhelfen der Probenahme nun endlich zu der Aufmerksamkeit, die sie verdient. Tritt die im Entwurf der MantelV enthaltene neue BBodSchV in Kraft, müssen die probenehmenden Ingenieurbüros sich für die Probenahme notifizieren bzw. akkreditieren lassen.

Aus Sicht der bereits notifizierten bzw. akkreditierten Untersuchungsstellen ist dies überfällig. Es ist notwendig aus Gründen des fairen Wettbewerbes aber vor allem ist es notwendig zur Anhebung und zur Sicherung der Qualität der Probenahme.

Die Diskussionen über die Folgen dieser geplanten Regelungen, die vom ITVA durch die Workshops in Essen und Berlin in hervorragender Weise aufgegriffen wurden, haben eine große Verunsicherung der Branche gezeigt. Es wurde aber auch deutlich, dass viele Gutachter der Qualitätssicherung grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber stehen. Neben Zweifeln am Nutzen der Qualitätssicherung werden Aufwand und Kosten für Notifizierung bzw. Akkreditierung als unverhältnismäßig angesehen. Viele kleinere Büros sehen sich damit überfordert.

Der im Fachmodul Boden und Altlasten der LABO aufgezeigte Ausweg, wonach Sachverständige und Gutachter durch vertragliche Regelungen mit kompetenten, Dritten (z.B. notifizierten Laboren) in ein QM-System eingebunden werden können, wurde in den Workshops kontrovers diskutiert. Vor allem Haftungs- und Wettbewerbsfragen sind da noch ungeklärt.

Für die Fach- und Berufsverbände ergibt sich die Aufgabe, kleine Büros auf diesem Weg zu unterstützen und pragmatische Lösungen aufzuzeigen. Als Reaktion auf die in den Workshops vorgebrachten Bedenken entwickelt der V18 derzeit ein Modell, eine Genossenschaft aus probenehmenden Ingenieurbüros zu bilden, die mit ihren Mitgliedern vertragliche Regelungen zur Qualitätssicherung eingeht. Diese Genossenschaft, die selbst akkreditiert sein wird, bietet Materialien, Coaching, Audits u.v.a.m. und hilft den Büros über diese, heute noch als zu hoch empfundene Schwelle.